Schulen aus Ursberg, Uffenheim und Tegernheim gewinnen erste Preise beim Wettbewerb „Mitten ins Leben“ der Initiative Diakonisches Lernen.

Fotos einiger Preisträger mit Laudatoren (Foto: Alexander Keller, München)

Zehn bayerische Schulen wurden für innovative und nachhaltige diakonische Begegnungen vom Religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn ausgezeichnet.

Die Gewinnerklassen, ihre Lehrkräfte und Mitarbeitende verschiedener diakonischer Orte erlebten zur Preisverleihung am 20.07.2018 unter einem weißblauen Himmel ein Event in dem Diakoniedorf Herzogsägmühle bei Peiting. Die zehn Preisträgerklassen und deren Lehrkräfte wurden dabei mit 1.000, 750 oder mit 500 Euro ausgezeichnet. Im Zentrum des Wettbewerbs „Mitten ins Leben“ der Initiative Diakonisches Lernen steht, wie Lehrkräfte mit ihren Schülern und Schülerinnen soziale Begegnungs- und Lernmöglichkeiten im Unterricht anbahnen, außerhalb des Klassenzimmers durchführen und diese mit den Inhalten des Lehrplans in Verbindung bringen.

 

 

Auf besondere Art und Weise, so die Mitglieder einer diakonisch, pädagogisch und künstlerisch besetzten Jury, gelang dies am Ringeisen-Gymnasium in Ursberg. Die 9. Jahrgangsstufe bereitete im Evangelischen Religionsunterricht die Konfirmation von Schülern mit einer geistigen Behinderung vor und feierte sie mit ihnen. Mutig ist, was im Katholischen Religionsunterricht der 12. Jahrgangsstufe an der Christian-von-Bomhard-Fachoberschule in Uffenheim als Projekt in Kooperation mit dem dortigen Hospizverein umgesetzt wurde. Die Schüler widmeten sich dem Tabuthema „Sterben und Tod“ und begegneten dabei auch Trauernden. Als erste Preisträger und über eine Anerkennung von 1.000 Euro dürfen sich aber auch die Dritt- und Viertklässler in der Grundschule Tegernheim freuen. Durch den Evangelischen Religionsunterricht und die AG „Feste feiern“ kommen Bewohner im Seniorenheim Haus Urban seit vielen Jahren in den Genuss ganz besonderer Geburtstagsfeiern, weil Kinder ihnen „Glück und Segen“ wünschen und sich für sie interessieren.

Als zweite Preisträger und mit je 750 Euro wurden geehrt: Viertklässler der Grundschule Augsburg-Kriegshaber (sie kochten im Heimat- und Sachkundeunterricht ein europäisches Menü für Gäste in Armut und Einsamkeit und kooperierten dabei mit Ehrenamtlichen von „Nicht nur ein Ma(h)l!“), die 7. Jahrgangsstufe an der Freiherr-von-Ickstatt-Realschule Ingolstadt und das Fach Evangelische Religion (regelmäßige Projekttage mit dem Seniorenheim Bienengarten der Diakonie Ingolstadt) und das Projektseminar „Diakonie in Bayreuth: Glücksspielsucht“ am Graf-Münster-Gymnasium in Bayreuth mit dem Leitfach Evangelische Religion.

Dritte Preise und damit je 500 Euro gingen an die Jahrgangsstufe 9 Plus am Carl-von-Linde-Gymnasium Kempten (Religions- und Ethiklehrkräfte führten zum ersten Mal ein diakonisches Praktikum ein), Schülerinnen der 9. und 10. Jahrgangsstufe des Maria-Ward-Gymnasium Günzburg und das Fach Sozialkunde (Projekttag „Diversity – Equality“ in Zusammenarbeit mit der Albertus Magnus Werkstätte Günzburg und der Band Mosaik), die Robert-Limpert-Berufsschule Ansbach und das Fach Evangelische Religion (Kooperation mit der Ansbacher Tafel bei „Schultüten für Alle“) und das Max-Reger-Gymnasium Amberg mit den Fächern Religion und Ethik (langjähriges Compassionprojekt für alle Schüler).

Als Laudatoren wirkten: Pfarrer Klaus Buhl (Religionspädagogisches Zentrum Heilsbronn), Opernsängerin und Relpäd. (FH) Katrin Adel (Nürnberg), Joachim Wenzel (Diakonisches Werk Bayern, Nürnberg), Pfarrer Dr. Bernhard Petry (Evangelische Schulstiftung in Bayern, Nürnberg), Prof. Dr. Michael Fricke (Universität Regensburg) und Pfarrer Dr. Martin Dorner (RPZ Heilsbronn).

Einen Sonderpreis von 500 Euro bekamen Abiturienten aus dem Welfen-Gymnasium Schongau. Im Rahmen des LEADER-Projekts „Lernort Sozialdorf Herzogsägmühle“ setzten sich die Schüler mit der Geschichte und der Gegenwart des Dorfes auseinander, lernten die Bewohner und deren Schicksale kennen und überlegten, wie diese Erfahrungen in Form eines Audioguides anderen Jugendlichen zugänglich gemacht werden könnten.

Einen herzlichen Applaus der Schüler und der Lehrkräfte ernteten am Ende alle beteiligten Mitarbeitenden aus Herzogsägmühle, die unter Leitung von Marco Weise und Andreas Kurz die Gastfreundschaft und das Potential von Herzogsägmühle auf das Beste unter Beweis stellten.

Die für das Preisgeld und das Event verwendeten Gelder stammen aus Mitteln der Bayerischen Landesstiftung. Das Diakonische Werk Bayern hatte 2016 für die Initiative Diakonisches Lernen den Sozialpreis und 10.000 € erhalten.

Dr. Martin Dorner 21/07/18

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