Wie oft hat man schon die Möglichkeit in einer Kirche von einem Rechtsanwalt und einem Hartz IV-Empfänger zum Lachen gebracht zu werden, während man das letzte Stück seines Schnitzels verspeist?

Gäste der Vesperkirche Schweinfurt St. Johannis

Katharina Ruff, Schülerin der Klasse 9c am Schweinfurter Celtis Gymnasium hatte mit anderen Schülerinnen und Schülern die Chance, bei der Ersten Vesperkirche in Bayern mitzuarbeiten. Katharina schildert und reflektiert ihre Erlebnisse beim diakonischen Lernen in der St. Johanniskirche in Schweinfurt:

„Drei Wochen lang konnte man in Schweinfurt die erste bayerische Vesperkirche erleben. Für 1.50 € bekam man ein zweigängiges Menü, sowie Kaffee und Kuchen. Wie der Name schon sagt, fand das Ganze in einer Kirche, in diesem Fall in der St. Johanniskirche, statt. Eine tolle Gelegenheit, Kirche einmal ganz anders zu erleben, ich meine: Wie oft hat man schon die Möglichkeit in einer Kirche von einem Rechtsanwalt und einem Hartz IV-Empfänger zum Lachen gebracht zu werden, während man das letzte Stück seines Schnitzels verspeist? Durch die gleiche Behandlung, die man dort erfuhr, fühlte sich jeder so angenommen, wie er ist. Das Motto: „Nahrung für Leib und Seele“ wurde perfekt getroffen, was mich sehr gefreut hat.

Doch noch mehr habe ich mich gefreut, dass, nachdem Norbert Holzheid, einer der Organisatoren der Vesperkirche, unserer Religionsklasse einen Besuch abgestattet hatte, beinahe alle Mitschüler und Mitschülerinnen dafür stimmten dort für einen Tag lang mitzuhelfen. Gesagt, getan: Wir gingen also am Montag, den 2. Februar zusammen mit den Religionslehrerinnen Frau Weigel und Frau Döhner zur St. Johannis Kirche.

 

Der Tag begann mit einer Besprechung und einer kurzen Andacht der Leiter mit den Helfern. Davon waren wirklich viele da, manche halfen sogar an jedem Tag des Projekts. Dank diesen fanden wir uns schnell in den Gruppen, in die man uns einwies, zurecht. Ein paar waren in der Begrüßungs-Gruppe, die die Gäste willkommen hieß, einige halfen bei den Bedienungen aus, während andere das Essen austeilten oder abwuschen. Ich war bei den Bedienungen im Team. Es war wirklich erfüllend, wenn man den Leuten das Essen brachte und sah, wie sehr sich manche darüber freuten. Allein die freundlichen Blicke der Gäste machten den manchmal aufkommenden Stress, sowie das immerwährende hin und her laufen wieder gut. Manchmal war es aber zugegeben etwas anstrengend, das dauerhafte Lächeln nicht zu vernachlässigen. Zum Glück gab es eine Pause: Die Mittagsandacht. In diesen 10 Minuten sprach eine Geistliche einige besinnliche Worte bei denen man sich kurz zurücklehnen und zuhören konnte. Danach ging es noch ein paar Stunden weiter, bis wir Helfer uns erschöpft zurücklehnen und haufenweise Schokolade essen konnten (fast der beste Teil des Tages).

 

„Nahrung für Leib und Seele“ – Meiner Meinung nach ein großartiges Projekt und Möglichkeit Menschlichkeit zu zeigen, egal welches Alter man hat oder welcher Religion man angehört.“

 

Katharina Ruff, Kl. 9c, 12.03.15

www.celtis.de/aktuelles/aktuelles.htm, Zugriff am 26.03.15

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