Veit-Stoß Realschüler "testen" sechs Nürnberger diakonische Lernorte

Ibadete, Naomi, Ulpiana und Johanna aus der 7d der Veit-Stoß Realschule Nürnberg in der Dienstagsbastelgruppe im Rummelsberger Stift St. Lorenz

Was dem Realschullehrer Christian Budach für seine 26 Schüler einfiel, die nicht alle zum Diakonischen Lernen ins Altenheim wollten.

Was macht man mit 26 Schülern, die nicht alle zum Diakonischen Lernen ins Altenheim wollen? Genau! In Nürnberg und Umgebung ist die Auswahl an diakonischen Lernorten bereits groß und so kann ein Lehrer seine Schüler bei einem diakonischen Aktionstag gleichzeitig auf mehrere Lernorte verteilen.

Christian Budach (Sozialwesen, Deutsch und Evangelische Religion) und Steffi Schüle (Mathematik) boten den Schülern aus der 7d der Veit-Stoß Realschule gleich sechs unterschiedliche Lernorte an. Am Ende des Tages trifft Celine, die sich für einen der Kindergärten der Diakonie St. Peter als Lernort entscheiden hat, folgendes Resümee: „Ich habe den Tag sehr genossen. Ich wünschte der Tag wäre nie zu Ende gegangen, denn es hat mir so viel Spaß gemacht, so dass ich es noch einmal machen würde. Der Beruf Erzieherin wäre natürlich etwas für mich, weil ich finde, dass ich gut mit kleinen Kindern umgehen kann. Und ich glaube, die Kinder finden das auch mal toll, wenn größere Kinder kommen und etwas mit ihnen machen.“    

Einige Schüler waren beim Offenen Mittagstisch der Kirchengemeinde  St. Johannis zu Gast. Einsame, ältere Menschen können dort jeden Mittag in Gemeinschaft in ihrem Stadtviertel essen. Vor dem Essen ein Tischgebet zu sprechen, zu lachen, zuzuhören und sich für den nächsten Tag wieder zu verabreden, ist das Rezept dieser diakonisch aktiven Kirchengemeinden gegen die häusliche Einsamkeit und Langeweile vieler Senioren. Robert Schimmel, Gemeindereferent aus St. Johannis, ist normalerweise Tag für Tag der Gastgeber des Mittagstisches. Da Robert Schimmel aber wegen eines Unfalls ins Krankenhaus musste, kümmerte sich die Bundesfreiwillige Adele Oprea um die Schüler.  

Weitere Schüler gingen zum Diakonischen Lernen in das St. Lorenzstift der Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter. Das St. Lorenzstift hat auf <link diakonische-lernorte im-kirchenkreis-nuernberg nuernberg-altenhilfe-rummelsberg-rummelsberger-stift-st-lorenz>www.diakonisches-lernen.de/diakonische-lernorte/im-kirchenkreis-nuernberg/nuernberg-altenhilfe-rummelsberg-rummelsberger-stift-st-lorenz/ alle festen wöchentlichen Zeiten veröffentlicht,  an denen es zu einer Begegnung der Generationen kommen kann. An diesem Tag unterstützten die Schülerinnen die Ergotherapeutin Claudia Liebel. Gemeinsam mit den Senioren entstanden Blumengestecke und es wurden in einer „Karaokestunde“ Volkslieder gesungen oder die Irokesenfrisur der Schülerin Johanna bewundert. Eine Schülerin hat sich gemeinsam mit einer Bewohnerin fotografiert und das Foto auf ihrem Handy gespeichert. Es sind diese kleinen Zeichen der Annäherung, die beim Diakonischen Lernen zählen.

Für drei weitere Schülergruppen waren Heinz Musick, der Leiter der Diakonie St. Peter und Christine Kehr die Ansprechpartner. Alle drei Kindergärten und Kinderkrippen und das Betreute Wohnen der Diakonie St. Peter standen den Schülern offen. Die Diakonie St. Peter war einer der ersten diakonischen Lernorte in Nürnberg. Heinz Musick und Christine Kehr saßen deswegen auch mit offenen Ohren in der Feedbackrunde der Schüler, die gemeinsam mit ihren Lehrkräften das Erlebte noch vor Ort reflektierten.

Zur Intensivierung des Lernens gehörte für die Schüler auch ein Besuch in der Diakoniestation von Ziegelstein. Die Pflegedienstleitung Schwester Heidrun Eberhard begrüßte die Schüler im Schwesternzimmer mit folgenden Worten: „Der Beruf Krankenschwester ist ein toller Beruf, aber nur wenige wissen es!“ Sie erzählte sehr menschlich und anschaulich, was für sie den Beruf der Altenpflegerin ausmacht und wie sich die acht Pflegekräfte um ihre Patienten im Stadtteil kümmern. Die Schüler konnten ganz ungeniert ihre Fragen stellen. Sie wollten z.B. wissen, „was Gummistrümpfe sind“ und wie es ist, wenn „manche Patienten nicht mehr aufs Klo gehen können.“ Schwester Heidrun antwortet so: "In den Augen einer Krankenschwester gehört alles zum Leben dazu und damit auch der Stuhlgang. Alles was ist, muss man hinnehmen. Man soll dabei immer dem Patienten den Eindruck vermitteln, dass alles normal ist."  

In den nächsten Tagen hatten die Schüler die Aufgabe, im Internet zum Thema Diakonie zu recherchieren. Ihre Recherchen, ihre Erlebnisse vor Ort und ihre persönlichen Resümees sind nun gesammelt in einem persönlichen kleinen Ordner mit der Überschrift „Diakonie“ zu finden.

Diese Webseite verwendet Cookies. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr Informationen