Pflegedienstleitung Bezzelheim Neuendettelsau über Kooperation mit neuer sozialer Profilklasse der Laurentius Realschule: "Ich bin total glücklich, dass wir das Konzept so umsetzen konnten."

Studienrätin Kristina Ramm mit Schülern und Schülerinnen der Laurentius Realschule im Bezzelheim der Diakonie Neuendettelsau

Sabine Holste ist die Pflegedienstleitung des Bezzelheims der Diakonie Neuendettelsau. Sie und Heike Geßner, Rektorin der Laurentius Realschule und die Studienrätinnen Kerstin Angene und Kristina Ramm werden für ihren Mut, mit dem Schuljahr 2015/16 den Schülerinnen und Schülern der fünften Klasse ein soziales Profilfach anzubieten, belohnt. Die regelmäßigen Begegnungen von 7 Schülerinnen und Schülern mit Bewohnern des Seniorenheimes kommen gut an.

 

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Beim Betreten des Bezzelheims hört man bereits das Kichern der Kinder. Klebstoff, buntes Tonpapier und Konfetti liegen verstreut auf dem Tisch – die Schüler der Profilklasse „Soziales (Er)leben“ der Laurentius Realschule basteln in Begleitung ihres Maskottchens „Bezzi“, einem kleinen Plüschlöwen, gemeinsam mit den Bewohnern Faschingshüte. Das Konzept der Laurentius Realschule scheint geglückt: Sieben Schüler der fünften Klassen haben sich für die Teilnahme an dem zweijährigen Projekt entschieden. Alle 14 Tage besucht die Profilklasse für eineinhalb Stunden das Bezzelheim - sie basteln, lesen, singen und spielen mit den Bewohnern.

Neben der Praxis erfahren die Schüler wöchentlich in einer Theoriestunde alle Besonderheiten rund um das Heim. Geplante Aktivitäten mit den Bewohnern werden dort vorbereitet, reflektiert und nachbereitet. Auch eine Unterweisung bezüglich Hygiene, Sicherheit und weiteren wichtigen Faktoren erhalten die Kinder vor Ort von einer Fachkraft des Heims. Die Bewohner werden ebenfalls auf den Besuch der munteren Kinder vorbereitet. Grundgedanke der im Umkreis einzigartigen Profilklasse war es, das sozial-diakonische Profil der Schule zu erweitern und Synergieeffekte zu nutzen. Durch die Möglichkeit in jungen Jahren Einblicke in Heime zu bekommen, soll den Schülern ein positiver Zugang zur Altenarbeit ermöglicht werden.

 

„Die Kinder werden bewusst frühzeitig zu uns ins Haus geholt. So kann die Begegnung zwischen Alt und Jung gefördert und Vorurteile abgebaut werden“, so Pflegedienstleitung Sabine Holste. Sowohl die Schüler als auch die Bewohner können von diesem Konzept profitieren. Die Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen, entwickeln soziale Kompetenzen und sammeln Erfahrungen im sozialen Bereich. „Ich wollte Teil der Profilklasse werden, weil es mir Spaß macht alte Menschen zu besuchen und gemeinsam mit ihnen zu basteln“, so der zehnjährige Daniel. Auch positives Feedback bestätigt den Erfolg der neuen Profilklasse: „Ich finde es hier sehr schön. Die Zusammenarbeit mit den alten Menschen macht mir sehr viel Spaß. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich nochmal für diese Klasse entscheiden“, so die elfjährige Tea.

 

Abwechslung und neue Gedanken, Freude am Leben und die Kommunikation zwischen den Generationen haben ebenso eine positive Wirkung auf die Bewohner. „Es ist schön, wenn man von den jungen Kindern besucht wird. Sie zeigen auch großes Interesse an uns“, freut sich die Bewohnerin Lusie Weglöhner, 76. Auch Sabine Holste freut sich über das erfolgreiche Projekt: „Ich bin total glücklich, dass wir das Konzept so umsetzen konnten. Ich hoffe wir können es noch weiter ausbauen“. Da das Bezzelheim eine gute Zusammenarbeit mit den umliegenden Schulen pflegt, wird den Schülern der höheren Jahrgangsstufen auch das Absolvieren eines Praktikums im Bezzelheim ermöglicht.

(Fränkische Landeszeitung 31.01.2015)

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