Die Aussicht, Diakonie live zu erleben und die Chance, eine Fortbildung gleich mit einem Einkaufserlebnis im "für Alle" offenen Kaufhaus der Diakonie München und Oberbayern zu verbinden, stieß bei Religionslehrkräften und Schulpfarrerinnen und Schulfpfarrern am 3. Juli 2025 auf sehr großes Interesse. Die Fortbildung verband immer wieder Theorieeinheiten mit praktischen Aufträgen. Uta Böhme, die in der Diakonie München für die Kooperation mit Kirchengemeinden zuständig ist, schickte die Lehrkräfte gleich zu Beginn mit diesem konkreten Arbeitsauftrag durch die Stockwerke des Kaufhauses: „Gehen Sie durch die Räume. Wo könnten Ihre Schülerinnen und Schüler mithelfen?“ Die Lehrkräfte fanden während der Begehung sehr konkrete Aufgaben, bei denen ihre Schülerinnen und Schüler nützlich sein können: In der Cafeteria bedienen, Kleidung sortieren, die Schaufensterpuppen stylen, sich als Models bei einer Vintage-Modenschau ausprobieren. Sie können aber auch Buchempfehlungen zu den Kinder- und Jugendbüchern schreiben, Spiele auf Vollständigkeit prüfen und diese in der Cafeteria auch mit den Kunden und Kundinnen spielen, um in Kontakt zu kommen.
In vier Workshops wurde dann erlebbar, dass beim diakonischen Lernen die Lehrkraft nicht alleine auf sich gestellt ist. Bei Begegnungen oder Aktionstagen von Schülern und Konfis an diakonischen Orten zählt der Teamgedanke, denn Lehrkraft und diakonische Fachkräfte bilden ein „Tandem“. Thomas Fleischer ist im diakonia kaufhaus der Diakonie München-Oberbayern verantwortlich für den laufenden Betrieb. Er entwickelte mit den Teilnehmenden seines Workshops unter anderem Perspektiven für die Kooperation im Rahmen eines P-Seminars. Sabine Bankauf von der „z´sam Ehrenamtsagentur“ der Diakonie München-Oberbayern und Uta Böhme teilten sich eine Workshopleitung und suchten mit den Teilnehmenden nach Möglichkeiten, wie Kinder und Jugendliche mit erwachsenen Ehrenamtlichen zum Beispiel in der Evang.-Luth. Auferstehungskirche München, das „Westend bekochen“ können. Sarah Deutschenbauer und Marc Stark-Van Styvendaël vom Kindertreff OLY der Diakonie München-Moosach e.V. waren in ihrem Workshop glücklich, weil es offensichtlich gleich mit einer Religionslehrkaft, die neu in einer Schule im Stadtteil anfängt, „gematcht“ hat. Alexandra Danelska von der Evang. Bahnhofsmission München der Diakonie München-Oberbayern kann Schülerinnen und Schülern an ihren diakonischen Ort am Gleis 11 des Hauptbahnhofs die Augen dafür öffnen, wie Fachkräfte und Ehrenamtliche Menschen, die aus der Bahn geworfen sind, Würde geben.
Die Fortbildung planten Kirchenrätin Tatjana Winkel (Leiterin des Schulreferats im Dekanat München), Schulreferentin Doris Knörich und Catherin Sikezsdy (AK Fortbildungen für Lehrkräfte im Evang.-Luth. Dekanat München), Uta Böhme (Referat Kooperation Diakonie-Kirche), Sabine Bankauf (Referat Ehrenamt Diakonie München-Oberbayern e.V.) und Dr. Martin Dorner (Netzwerk Diakonisches Lernen Bayern im RPZ Heilsbronn, TANDEM, Diakonisches Werk Bayern).
04/07/2025 Dr. Martin Dorner