Gott mitten unter Zebrakuchen und Überraschungskuchen: "Mein Tag in der Vesperkirche Memmingen" - Diakonischer Aktionstag der 7c Evangelische Religion am Maria-Ward-Gymnasium Günzburg

Der Siebtklässler Michael Teske schreibt über seine Erfahrungen beim diakonischen Aktionstag: "Am 7.3.2023 durften wir von der 7c, die den Evangelischen Religionsunterricht besuchen, einen ganzen Tag in der Vesperkirche Memmingen mitarbeiten. Eine Vesperkirche ist eine Kirche, die für einige Woche täglich zu einer Art Gasthaus wird und allen Menschen, die sich darauf einlassen, offensteht. Ab 1.- € können alle mitessen. Wer mehr Geld hat, soll mehr bezahlen und durch die Solidarität der reicheren Gäste, durch Sponsoren und durch Mittel der Evangelischen Kirchen, können Menschen mit wenig Geld auch einmal wie in einem Restaurant ein Menü essen.

Was hat die Mitarbeit für mich konkret bedeutet? Ich durfte als Siebtklässler allein mit drei anderen Jungs von 11:00 – 13:30 Uhr den Stand für Kaffee und Kuchen in der Kirche betreiben. Ich traf an unserem Kuchentand auf viele verschiedene Menschen: Einer war eher reich, der andere arm, einige jung, einige alt, ein paar konnten unsere Sprache nicht (ich konnte mit ihnen aber in meiner zweiten Sprache, russisch, sprechen). Ich lernte alle zu bedienen, auch wenn es zwischendurch hektisch wurde und die Schlange immer länger wurde, denn an diesem Tag aßen etwa 400 Menschen in der Vesperkirche. Alle Menschen waren nett, sie schrien nicht, wenn sie warten mussten, sondern behandelten uns mit Respekt, so als würden wir das jeden Tag machen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, weil ich ein vollwertiger Mitarbeiter war. Ich war sehr verwundert, dass so viele Menschen gekommen sind und der Kaffee aus den Kannen so schnell leer ging.  Aber der Kuchen ging nie aus, denn es gab unwahrscheinlich viele Kuchensorten, die von „Apfelkuchen“, „Überraschungskuchen“, bis zu „Zebrakuchen“ reichten.

Für mich hat eine Vesperkirche wie in Memmingen viel mit Gott zu tun. Ehrenamtliche, Sozialarbeiterinnen aus der Diakonie und Pfarrerinnen geben in der Vesperkirche Gottes Güte weiter und viele Menschen waren sehr glücklich mit unserer Arbeit. Ich war in der Vesperkirche auch glücklich, weil wir so viel Lob von den Gästen bekamen.

Als um 13:30 Uhr meine Schicht am Kuchenstand zu Ende war, traf ich mit Émile, Leon und Maxim einen sehr tollen Gast namens Klaus. Klaus ist ein älterer Herr mit grauem Haar und einer freundlichen Ausstrahlung. Er erzählte uns viel über sein Leben und seine Erfahrungen und zeigte uns sogar einige Zaubertricks, die uns beeindruckten. Ich fand es interessant, ihm zuzuhören. Später gab es dann noch ein Konzert für die älteren Gäste. Hier muss ich zugeben, dass ich davon nicht so begeistert war. Die Musik war nicht so mein Geschmack, aber ich habe versucht, höflich zu sein und habe das Konzert trotzdem genossen.
Es war es ein perfekter Tag in der Vesperkirche Memmingen. Ich habe nicht nur viele freundliche Menschen kennengelernt, sondern habe auch eine bessere Beziehung zur Klasse bekommen, weil wir alle zusammenhalten mussten. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, als Teil eines Teams zu arbeiten und ich würde auf jeden Fall gerne wieder dabei sein, wenn es das nächste Mal im Religionsunterricht wieder diakonisches Lernen in der Vesperkirche gibt."

14/04/2023 Michael Teske, 7c, Maria-Ward-Gymnasium Günzburg

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