Zukünftige Lehrkräfte informieren sich über Chancen und Dimensionen des Diakonischen Lernens im Johann-Hinrich Wichern Haus der Diakonie Regensburg.
Im Rahmen der Vorlesung "Ethisches lernen" informierten sich die Studierenden von Prof. Dr. Michael Fricke im Fach Evangelische Religionslehre im Johann-Hinrich Wichern Haus über die Möglichkeiten des diakonischen Lernens für Schüler und Lehrkräfte an diesem Lernort für psychisch kranke Menschen. Der Leiter des sozialtherapeutischen Wohnheims ist Peter Rummel. Als die Studierenden von ihm wissen wollten, warum er seine Einrichtung zu einem diakonischen Lernort für Schüler machte, antwortet er: „Ich denke, dass wir durch die Begegnung zwischen unseren Bewohnern und den Schülern Vorurteile gegenüber psychisch kranken Menschen abbauen können!“ Günther Helferich, Keramikmeister, Mitarbeiter und Ansprechpartner für Lehrer und Schüler im Johann-Hinrich-Wichern-Haus stellte den Studierenden die beiden Gymnasiasten Adrian und Nico vor. Sie wählten im Rahmen des Compassion-Projekt die Einrichtung für ihr Praktikum. Adrian äußerte sich über seine Erfahrungen im Umgang mit den Bewohnern und Bewohnerinnen des Hauses: „So was ist so nah am Leben dran!“ Nico meinte: „Ich komme zwar mit der Sparte von Beruf nicht zurecht, aber ich wurde toleranter!“ Thomas Plecher, ein Bewohner, sagt über die Begegnung mit den beiden Schülern: „Mir hat´s gefallen, als die Jungs da waren. Es macht vielleicht nicht jeder so auf wie ich. Aber für uns Bewohner sind junge Menschen, die von außen zu uns hereinkommen, wirklich heilsam. Irgendwo sehen wir, da ist Hoffnung, es geht weiter!“
Im Rahmen der universitären Lehrveranstaltung erhielten die zukünftigen Lehrkräfte zugleich eine kompetente Einführung in diejenigen Faktoren, die z.B. eine Psychose auslösen können. Zugleich erläuterte Peter Rummel welche sozialen und finanziellen Konsequenzen eine psychische Erkrankung für die betroffenen Menschen und deren Familien mit sich bringt. Die meisten Bewohner des Johann-Hinrich-Wichern-Hauses bleiben für zwei Jahre in der Einrichtung. Wichtige Kriterien für die Aufnahme der Bewohner sind deren Freiwilligkeit, ihre Therapiemotivation und deren Reflexionsfähigkeit. Die Möglichkeiten für die Schüler mit den Bewohnern gemeinsam etwas zu unternehmen, sind v.a. in der Gartenanlage des Hauses und in den verschiedenen Werkstätten gegeben.
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