Babette Müller-Gräper ist Historikerin am Lernort Sozialdorf Herzogsägmühle. Sie stellte bei dem Fachtag im Diakoniewerk Martha-Maria in Nürnberg ihre Kooperation mit dem Welfen-Gymnasium Schongau vor. Abiturientinnen setzen ein Zeichen gegen das Vergessen und erforschen Biografien von Verfolgten der NS-Gesundheitspolitik in Herzogsägmühle (1934 - 1945). Babette Müller-Gräper schreibt wenige Tage nach dem Fachtag: „Ich bedanke mich bei dem Netzwerk-Team für die interessante und schöne Tagung zum diakonischen Lernen. Es war ein bereichernder und spannender Fachtag, mit vielen guten Impulsen zum Weiterdenken! Ich werde sehen, was sich vor Ort und eventuell bei Kolleginnen und Kollegen in der Diakonie München-Oberbayern alles umsetzen lässt. Sehr gut für mein aktuelles Projekt war auch der Kontakt zu Prof. Dr. Teresa Kaya. Ich danke dem Team für die Wahl dieser Referentin!“
Prof. Dr. Kaya ist Professorin für Soziale Arbeit, Diakoniewissenschaftlerin und eine ausgewiesene Expertin für Biografiearbeit. Ihr Impulsvortrag eröffnete das Nachmittagsprogramm und die Schülerin Mia Demharter äußert hierzu: „Ich erinnere mich besonders an den Einstieg von Prof. Dr. Kaya in ihr Thema ´Biografiearbeit und Diakonisches Lernen´. Als sie das Bild von einem Essensgericht zeigte, da sollten wir uns alle überlegen, ob wir eher zum Typ ´ich koche immer nach Rezept´ oder ´ich koche eigentlich nie nach Rezept´ gehören . Mit diesem Einstieg hat sie mich für ihr Thema interessiert und was sie dann daraus gemacht hat, hat mir sehr gefallen.“ (Schülerin, Schmuttertal-Gymnasium Diedorf)
Dr. Sabine Weingärtner (Präsidentin Diakonisches Werk Bayern), Dr. Tobias Mähner (Vorstand Diakoniewerk Martha-Maria) und die Schülerinnen des P-Seminars für „musikalische kreative Begegnungen mit Senioren“ (Celtis-Gymnasium, Schweinfurt) und Denis Khraban am Saxophon (Berufsfachschule für Musik, Bad Königshofen) eröffneten den Tag. Die sich unmittelbar anschließenden vier Workshops des Vormittagsprogramms wollten echte Workshops und nicht die übliche PowerPoint Präsentation mit ein wenig Diskussion im Anschluss sein. Es ging also um die gemeinsame Arbeit „am Produkt“. Man konnte zum Beispiel von Schülerinnen oder Auszubildenden lernen, als es um den „Einsatz von Videotagebüchern“ oder um das „perfekte Berufsvideo“ für Pflegeberufe ging. Neu war in einem der Workshops auch der Kontakt zu einer Leiterin eines Hospizes. Bisher kam zwar „das Hospiz an die Schule“, aber das „Lernen im Hospiz“ ist für Lehrkräfte und Schüler bisher eher außergewöhnlich. Für alle diejenigen, die sich Knowhow aneignen wollten, wie der Kontakt zwischen diakonischen Orten und Schulen klappt, war der Workshop „Brückenschlag“ genau richtig.
Die Agapefeier brachte vor dem Mittagessen noch einmal alle Teilnehmenden in der Eben-Ezer-Kirche zusammen. Vielleicht war es dieser Blick auf eine große Runde von Jugendlichen, Lehrkräften und diakonischen Fachkräfte, der die Sozialpädagogin Paula Pietsch zu folgendem Resümee veranlasste: „Mir gefiel der Fachtag wirklich gut. Ich fand die Organisation beeindruckend. Ich fand es toll zu sehen, wie groß Diakonisches Lernen geworden ist.“ (Paula Pietsch, Diakonisches Werk Regensburg)
Bis es im Jahr 2025 wieder einen Fachtag oder Ähnliches gibt, richtete das Moderatorenduo aus Helen Kühn und Dr. Martin Dorner gegen Ende des Fachtags schon einmal den Blick auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover (30.04. – 04.05.2025): Diakonisches Lernen Braunschweig + Bayern plant mit einer „Resonanzwerkstatt“ im ZENTRUM FÜR JUNGE MENSCHEN dabei sein.
17/10/2024 Dr. Martin Dorner