„Diakonisches Lernen überzeugt mich, weil ich mir das als Schülerin auch gewünscht hätte!“ – Religionslehrkräfte im Dekanat Passau bilden sich zum diakonisch-sozialen Praxislernen fort

Arbeitskreis der Religionspädagogen/innen im Dekanat Passau mit Sabine Aschenbrenner (Diakonische Bezirksstelle) und Pfarrerin Sonja Schuster (Leitung AK)

Viele Religionslehrkräfte im Dekanat Passau äußern sich bei einer Fortbildung zum diakonischen Praxislernen und zur inhaltlichen Weiterarbeit im Religionsunterricht äußerst positiv.

Auf die Frage, ob sie das pädagogische Konzept überzeugt, äußerten sich die Passauer Religionslehrkräfte zum Beispiel so: „Ja, denn diakonische Aktionstage hinterlassen bei den Schülern und mir nachhaltige Erfahrungen. Dieses Lernen ist mit Gefühlen verbunden.“ Oder: „Kirche mit dem Religionsunterricht ist ein Teil der Gesellschaft und deshalb muss der Religionsunterricht auch vor Ort an den Brennpunkten sein.“ Und: „Ich hätte mir das diakonische Praxislernen als Schülerin auch gewünscht. Ich kenne es schon so in etwa von meiner Mutter und ich empfinde es nur als konsequent, christliche Inhalte auf diese Weise zu konkretisieren.“

Es gab allerdings auch Religionslehrkräfte, die dem Praxislernen im Religionsunterricht aus organisatorischen Gründen oder aus zeitlichen Gründen kritisch gegenüberstehen. Überraschend ist, dass gerade die teilweise extreme Diasporasituation im Dekanat Passau von einigen Religionslehrkräften als Chance für das erlebnisorientierte Lernen an diakonischen oder caritativen Orten gesehen wird. Eine Lehrerin sagt: „Ich sehe im Hingehen an außerschulische Lernorte auch eine große Möglichkeiten gerade in Diasporagebieten!“ Sie erklärte, dass sie an den Schulen häufig in wenig ansehnlichen Räumen sehr kleine Schülergruppen unterrichten müsse. Die Begegnungen ihrer Schüler mit Menschen, die Diakonie brauchen, böte die Möglichkeit, die gemachten Erfahrungen auch direkt „vor Ort“ zu reflektieren. So könne man die besondere Atmosphäre nutzen und bereits inhaltlich auch an diesen Lernorten weiterarbeiten.

Zur Fortbildung im Gemeindezentrum der Passauer Matthäuskirche hatte die Leiterin des religionspädagogischen Arbeitskreises, Pfarrerin Sonja Schuster (Grafenau), Martin Dorner eingeladen. Im Laufe der Fortbildung stellte Sabine Aschenbrenner, Bezirksstelle des Diakonischen Werkes im Dekanat Passau, Begegnungschancen für Schüler an unterschiedlichsten Lernorten im Dekanat Passau vor. Religionspädagogin Susanne Pickel aus Eggenfelden bot Beispiele aus der eigenen Praxis. In der Nachmittagseinheit des ganztägigen Workshops arbeiteten die Religionslehrkräfte alleine oder in kleinen Gruppen an einem Entwurf, um diakonisches Lernen in die eigene Schulpraxis umsetzen zu können.

 

Martin Dorner - 21/10/14    

Diese Webseite verwendet Cookies. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr Informationen