Diakonisches Lernen am Beispiel der Konfirmationsarbeit in Bad Tölz: Konfis und Mitarbeitende der Lebenshilfe feiern gemeinsam Advent

Konfirmanden Leon und Florian, in ihrer Mitte Richard Wittmann

„Oh Tannenbaum, oh ja, super!“ begeistert äußern sich einige Mitarbeitende der Lebenshilfe Bad Tölz und Geretsried, als Pfarrerin Pia Werner gegen Ende des gemeinsam mit Konfirmanden und Menschen mit Behinderung gefeierten Adventsgottesdienstes dieses bekannte Volkslied ankündigt.

„Oh Tannenbaum, oh ja, super!“, da schmunzeln die Jugendlichen und das sind die Momente, in denen das Eis zwischen den Bad Tölzer Konfirmanden und den um einige Jahre älteren Mitarbeitenden der Lebenshilfe zu schmelzen beginnt. Das Eis schmilzt auch, als die Konfirmanden Schokoweihnachtsmänner an alle verschenken, die den Gottesdienst mitgefeiert haben. Man kommt sich näher, muss aufeinander zugehen, sich ansehen und erntet ein „Dankeschön für den heiligen Nikolaus!“ Das Eis schmilzt dann auch an den Tischen im Gemeindezentrum, denn dort trifft man sich nach dem Gottesdienst zum gemeinsamen Verzehr von Plätzchen und Stollen.

Bei den Konfirmanden Leon und Florian sitzt z.B. Richard Wittmann. Seine Lebens- und Lausbubengeschichten gefallen den beiden 13-jährigen ganz besonders. Richard Wittmann steht kurz vor seiner Pensionierung. Aber so wie er von seiner „Abenteuern“ in um Bad Tölz erzählt, könnte er geradezu einem Schelmenroman entsprungen sein oder selber den Till Eulenspiegel geben. An diesem Tisch jedenfalls herrscht große Heiterkeit.Seit einigen Jahren bringen Pfarrerin Pia Werner und Pfarrer Johannes Schultheiß und Verantwortliche der Lebenshilfe aus dem Oberland Konfis und Menschen mit Behinderung an einem Samstagnachmittag im Advent zusammen. Pfarrer Schultheiß will die 30 Konfis in verschiedene Bereiche der gemeindlichen Arbeit hineinschnuppern lassen und Begegnungen mit Menschen mit Behinderung gehören für ihn dazu. Am Tisch von  Florian und Leon scheint das zu klappen. Andere Konfis stoßen dazu. Sie haben großes Interesse von den Menschen mit Behinderung zu erfahren, wie sie z.B. ihren Lebensunterhalt verdienen.

 

Beim abschließenden Feedback zum Nachmittag  zeigen die noch anwesenden 18 Konfis mit Klebepunkten, wie ihnen die Begegnung gefallen hat. 13 Konfis bewerten den Adventsnachmittag als sehr gut. Fünf Konfis  fanden ihn zumindest teilweise gut. Kein Konfi gab an, dass der Nachmittag komplett langweilig war. Allerdings äußern einige Konfirmanden, dass sie es besser gefunden hätten, nicht nur an den Tischen im Gemeindezentrum zu sitzen. Sie hätten gerne gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Lebenshilfe gespielt. Brettspiele oder ein kleines Turnier mit einem Kicker hätten evtl. die beiden Gruppen einander noch näher gebracht.  Dieser Vorschlag der Konfis könnte ja im nächsten Jahr ohne größeren Aufwand von den Verantwortlichen in die Tat umgesetzt werden.    

Diese Webseite verwendet Cookies. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr Informationen