Im Rahmen der bayernweiten Initiative Diakonisches Lernen sind die Schönwerth-Realschule und der Diakonieverein Amberg e.V. eine Kooperation eingegangen.
Die Kooperation beschlossen Realschuldirektor Matthias Schall, die Religionslehrkräfte Dagmar Gawinowski und Christian Schön und Marcus Keil, der Leiter des Seniorenheims. Man traf sich dazu am 05.12.13 in einem fröhlichen und ungezwungenen Rahmen in den Räumen der Staatlichen Schönwerth-Realschule in Amberg. Doch nicht alleine die offiziellen Vertreter der Schule und des Diakonievereins waren zugegen, um die Kooperation auch gegenüber der Amberger Zeitung zu erklären. Eine ganze Reihe von motivierten Schülerinnen und Schülern und zwei Bewohner des Seniorenheims waren ebenso Zeugen. Dabei begrüßten die Schüler Isabella, Jana, Jasmin, Katharina, Stefanie und Thomas mit großer Herzlichkeit die Bewohner Rosemarie Herbert und Lorenz Gottfried. Schüler und Bewohner der Senioreneinrichtung sind offensichtlich große Fans des Lernens zwischen den Generationen. Auch Pflegedienstleitung Barbara Kiener und Gertrud Wurm, die Leiterin der Sozialen Dienste im Diakonieverein Amberg, waren als Anleiterinnen für die Schüler mit dabei.
Die Wurzeln der Zusammenarbeit liegen in Kontakten und Begegnungen, die bereits seit Jahren vorhanden sind. Das Herzstück dabei ist die mittlerweile zur Tradition gewordene Gestaltung der Weihnachtsfeier im Seniorenheim durch die Realschüler. Im Gegenzug kamen die Senioren in den letzten Jahren regelmäßig im Frühjahr zu einem Besuch in die Schönwerth-Realschule, wo sie einen Nachmittag lang gemeinsam mit den Jugendlichen die Schulbank drückten. Mit der nun beschlossenen Kooperation wollen die Schönwerth-Realschule und der Diakonieverein Amberg diese Kontakte intensivieren und die beteiligten Lehrkräfte überlegen, wie die gemachten Erfahrungen evtl. noch stärker in das übrige Unterrichtsgeschehen eingebunden und reflektiert werden können.
Realschuldirektor Matthias Schall äußert als Grund für die verstärkte Zusammenarbeit: „Ich will, dass unsere Schüler sich in alle Richtungen ausbilden können. Dass unsere Schüler ihre sozialen Kompetenzen erweitern können, das gehört zum Bildungsauftrag einer Realschule dazu.“ Christian Schön, Lehrkraft für Evangelische Religion und Englisch, hat folgende Erwartung an die Kooperation: „Die punktuellen Beziehungen bekommen vielleicht durch die offizielle Vereinbarung mehr Kontinuität. Nächstenliebe zu leben und zu erfahren, darauf kam es Jesus Christus an.“ Dagmar Gawinowski, Lehrkraft für Katholische Religion und Englisch, ist seit 12 Jahren an den Begegnungen zwischen den Realschülern und den Bewohnern des Seniorenheimes beteiligt. Sie sagt über das Engagement ihrer Schüler: „Es finden sich immer Schüler, die sich um die die Kontakte zum Seniorenheim und zu den Senioren reißen!“
An Ideen, wie die Kooperation mit Inhalten gefüllt werden soll, scheint auf Seite der Schülerinnen und Schüler kein Mangel zu herrschen. Isabella lüftet als Erste einen besondere Projektidee: „Wir planen ein gemeinsames Kochprojekt mit Senioren. Wir möchten dabei mit älteren Menschen kochen und die Gerichte auch mit ihnen gemeinsam essen.“ Offensichtlich übt dieser Plan bereits eine große Anziehungskraft auf Lehrerseite aus. Dagmar Gawinowski äußert: „Bei dem geplanten Kochprojekt machen zusätzlich noch fünf weitere Lehrkräfte mit. Sie haben Lust auf diese Erfahrung. Wir sind eine soziale Schule und wir können es durch solche Initiativen noch mehr werden. Für das Kochprojekt werden sich die Schüler teilweise auch in ihrer Freizeit engagieren.“ Für Marcus Keil, den Heimleiter, ist eines besonders wichtig: „Bei allen geplanten Projekten, Aktionen und Aktivitäten soll eines im Mittelpunkt stehen: Alt und Jung können voneinander lernen, einander helfen, einander als Bereicherung entdecken und erleben.“