„Anzac Biscuits“ und ein spannender Vortrag über „Down-Under“: Diakonischer Aktionstag von Maria-Ward-Gymnasiastinnen aus Günzburg im Sozialpsychiatrischen Zentrum Illertissen

Begegnungsmöglichkeiten beim Kochen, Backen und bei Erzählungen zwischen Besuchern des Sozialpsychiatrischen Zentrums Illertissen/Diakonisches Werk Neu-Ulm und Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums Günzburg. Svenja lässt in ihrem Vortrag Land und Leute Australiens lebendig werden (Foto: Valentina).

Im sozialpsychiatrischen Zentrum Illertissen werden psychisch kranke Menschen unterstützt, wieder eine Ordnung und einen Sinn in ihr alltägliches Leben zu bringen und in Kontakt mit anderen Menschen zu treten. Der Träger dieser Einrichtung ist das Diakonische Werk Neu-Ulm. Am Dienstag, 1.März 2016, konnten die Besucher der Tagesstätte und wir, der evangelische Religionskurs der 10. Klassen am Maria-Ward-Gymnasium Günzburg, im Rahmen des Diakonischen Lernens miteinander in Kontakt kommen. Oberstudienrätin Susanne Gomm (Geographie und Englisch) und unser Religionslehrer, Pfarrer Martin Dorner, begleiteten uns.

 

Sebastian Klinghammer B.A., der Leiter der Einrichtung, empfing uns freundlich. Von ihm erhielten wir zunächst einige Informationen über die Einrichtung und die derzeitigen Aktivitäten. Das anschließende Kochen und Backen bereitete uns und auch den beteiligten Besuchern viel Freunde. Wir hatten besonders bei einer Besucherin den Eindruck, dass sie sich über unsere  Hilfe und Unterstützung beim Kochen freute. Eine andere Besucherin suchte beim Backen das direkte Gespräch mit uns und zeigte großes Interesse an dem von uns mitgebrachten australischen Keksrezept, den „Anzac Biscuits“.

Nachdem wir das Essen fertig vorbereitet hatten, gingen wir zu Fuß ins nahegelegene Gemeindezentrum, um dort zu singen und gespannt Svenjas Erfahrungsbericht über ihren mehrmonatigen Australienaufenthalt zu lauschen. Der Vortrag erfreute die Besucher sehr und über die kleinen Geschichten und Witze konnten viele von ihnen herzlich lachen. Wir merkten, dass wir auch beim Singen eine gern gesehene Verstärkung waren. Auch das anschließende gemeinsame Essen und die Gespräche am Tisch waren für uns und für die Besucher sehr wertvoll. Doch nicht nur die Aktivitäten und Gespräche sorgten für einen sehr schönen Tag. Dadurch, dass wir gut organisiert und strukturiert waren und Zuverlässigkeit gezeigt haben, waren wir ein sehr gutes Team.

Aber nicht nur für uns war der Projekttag eine wichtige Erfahrung, auch für die Besucher war der Umgang mit uns wertvoll. Dies zeigte besonders ein älterer Herr, für den es sehr bedeutend war, uns die Geschichte der Einrichtung anhand eines Fotoalbums zu schildern und uns zu vermitteln, dass man dort sehr viel erleben und Spaß haben kann. Dieser Mann war sehr offen uns gegenüber und erfreut, dass wir uns für ihn und seine Geschichten interessierten. Außerdem war es sehr wichtig für ihn, uns zu fotografieren, um diese Fotos dann in das Fotoalbum der Tagesstätte einfügen zu können. Für die meisten Menschen in der Einrichtung war auch Svenjas Erfahrungsbericht sowie der Kontakt zu uns Jugendlichen eine große Bereicherung.

Beim anschließenden Reflektieren des Tages stellten wir fest, dass viele von uns sich die Räumlichkeiten der Einrichtung größer vorgestellt hatten. Es fiel uns ebenfalls auf, dass es sich bei den Besuchern ausschließlich um ältere Leute handelte. Außerdem hätten wir uns eine etwas genauere Einführung in das Thema psychische Erkrankungen und etwas mehr Aktivitäten gewünscht. Wir machten jedoch während dieses Besuches die Erfahrung, wie langsam „die Welt“ psychisch kranker Menschen ist und dass mehr Aktivitäten für viele Besucher möglicherweise eine Überforderung gewesen wäre.

Wir können im Großen und Ganzen von einem sehr schönen, erfahrungsreichen und erfolgreichen Aktionstag sprechen. Bei einer Wiederholung würden wir jedoch gerne noch mehr über die Erkrankungen, deren Gründe und auch über die Geschichte der Menschen im sozialpsychiatrischem Zentrum erfahren.   

Sophia, Klasse 10a, Maria-Ward-Gymnasium Günzburg.  

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