Abiturienten des Graf-Münster Gymnasiums erprobten sich in der Rolle des Erziehers, bzw. der Erzieherin oder wurden im Rahmen einer Spendenkampagne für den Kreativladen "Rote Katze" der Sozialpsychiatrie der Diakonie Bayreuth aktiv.
Als acht Abiturienten des Graf-Münster Gymnasiums ihre Praxisprojekte mit Kindern aus unterschiedlichen Kindertageseinrichtungen und der Öffentlichkeitsarbeit der Diakonie in Bayreuth präsentieren, ist u.a. auch ihr Schulleiter OSTD Dr. Kurth Leibold anwesend. Er kommt am Ende der Präsentationen zu folgendem Resümee: „Das war etwas, wie man sich ein P-Seminar mit einem externen Partner vorstellt. Das war ein echtes Projekt. Ich habe gemerkt, da ist Substanz dahinter!“
Die Religionslehrkraft OStRin Ellen Schmehle hat den Schülern in der Ankündigung des P-Seminars in Aussicht gestellt, dass sie mit Einrichtungen der Diakonie zusammen arbeiten werden und Begegnungen vor Ort das Salz in der Suppe sein werden. Stefanie Finzel, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Uwe Manert, Vorstand des Diakonischen Werkes Bayreuth, nutzten die Chance mit den Abiturienten und OStRin Ellen Schmehle (Evangelische Religion) zu kooperieren. Sechs der acht Abiturienten wollten in verschiedenen Kindergärten, die in diakonischer Trägerschaft sind, aktiv werden. Sie arbeiteten jahreszeitlich oder führten mit Kindern physikalische Experimente durch. Sie waren für einige Nachmittage die „Erzieher“ oder „Erzieherinnen“ der Kinder. Ein Abiturient beschreibt, wie er sich dabei selber wahrgenommen hat und wie er über den Beruf des Erziehers denkt: „Es hat mir wahnsinnig gut gefallen, aber ich war froh, als ich die Tür hinter mir zu machen konnte. Ich war nach zwei Stunden mit den Kindern kaputt und brauchte einen Mittagsschlaf. Ich finde, man sollte Erziehern mehr Respekt zollen.“
Zwei Abiturienten hingegen wollten die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Diakonie in Bayreuth näher kennen lernen. Sie übernahmen Aufgaben im Rahmen einer Spendenaktion für den sozialpsychiatrischen Dienst der Diakonie Bayreuth. Dabei mussten sie sich erst einmal ihrer eigenen Schwellenängste im Umgang mit Menschen, die psychisch beeinträchtigt sind, stellen. Sie konnten nämlich nur dann eine gute Fundraisingaktion planen und durchführen, wenn sie die Menschen kennengelernt hatten, die den Kreativladen „Rote Katze“ brauchen und nutzen. Eine Abiturientin drückt ihren Lernerfolg so aus: „Ich hatte Berührungsängste vor Menschen mit psychischer Beeinträchtigung. Aber das war unbegründet. Wir wurden im Kreativladen ´Rote Katze´ gleich eingeladen, selber kreativ zu werden. Und es gab prinzipiell immer Kuchen, wenn wir bei der Diakonie waren. Das sind ganz normale Menschen.“ Dieses diakonische P-Seminar fiel, nach Meinung der Teilnehmer im Verlgeich zu anderen P-Seminaren aus dem Rahmen. Es kam zu außergewöhnlichen Begegnungen, Lernerfahrungen und Grenzerfahrungen. Die Schüler mussten Verantwortung übernehmen und waren mitten drin "in der Welt der Diakonie". Aber sie hatten in jedem Fall gute Ansprechpartnerinnen und außerdem gab es ja „prinzipiell immer Kuchen.“