Kunst Additum am Willibald-Gluck-Gymnasium und am Ostendorfer-Gymnasium feiert Vernissage in Kooperation mit Tafel/Leb-mit-Laden der Diakonie NAH e.V. in Neumarkt/Oberpfalz

Fotos: Martin Dorner

Am Anfang stand nur die Idee, eine schmucklose Hütte, die z.B. als Garage für das Lastenrad der Neumarkter Tafel dient, mit Farbe und Motiven auszugestalten. Herausgekommen ist jedoch ein wegweisendes Kunstprojekt, das von der Kunstlehrkraft Beate Orthwein und den Abiturientinnen und Abiturienten aus dem Kunst Additum der beiden Neumarkter Gymnasien umgesetzt wurde. Ein Entwurf wurde schließlich für die Ausgestaltung des Schuppens ausgewählt. Die ausdrucksstarken Graffitis auf der Garage sind seit einigen Wochen der Blickfang für alle Tafelnutzer und die Ehrenamtlichen. Alle anderen Entwürfe der Schüler wurden am Freitag, 27.10.2023, mit einer Vernissage in der evangelischen Christuskirche der Öffentlichkeit präsentiert.

Wie deuten die Schülerinnen und Schüler die Tafel der Diakonie NAH e.V. in Neumarkt? Einige Entwürfe zeigen die Diversität und den erhofften Zusammenhalt in der deutschen Gesellschaft. Hier sind Menschen unterschiedlichen Alters und Menschen mit verschiedenen Hautfarben zu sehen, die fröhlich sind. Wie in einem Puzzle fügt sich alles zu einem Ganzen zusammen. Andere Entwürfe widmen sich dem verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln. Sie stellen die Ehrenamtlichen der Tafel in den Mittelpunkt, die noch brauchbare Lebensmittel „retten“, um sie in der Tafel der Diakonie an Menschen in Armut weiterzugeben.

Bei dem Entwurf, der schließlich für die Ausgestaltung des Materialschuppens ausgewählt wurde, sind inmitten eines farbenfrohen Graffitis aus Obst, Gemüse und Lebensmitteln, Thomas Torres Caraballo und Sonja Schambeck als diakonische Verantwortliche der Neumarkter Tafel/Leb-mit-Laden verewigt.

Und auch das zeigen mehrere Entwürfe: Sie verbinden „Tafel“ mit Jesu Speisung der 5000 (Mk 6,30-44) oder dem Abendmahl, wobei sie sich hier von Leonardo da Vincis Umsetzung des „Letzten Abendmahls“ inspirieren ließen. Bei einer dieser Neudeutungen des „Cenacolo Vinciano" sitzt in der Mitte, als „Jesus“, Sabine Werth, die Gründerin der ersten Tafel in Deutschland. Als „Heiligenschein“ platziert die Abiturientin das Logo der Tafel, bestehend aus Gabel, Messer und einem Teller, auf ihrem Kopf. Als Jüngerinnen und Jünger sind u.a. der Prediger und Bürgerrechtler Martin Luther King und die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai zu sehen. Auf dem Tisch stehen Teller mit Lebensmitteln, die von Sabine Werth in einer offenen Geste allen, die das Bild betrachten, angeboten werden. Auf der Tischdecke steht „Lebensmittel retten“ und „Zeit schenken“.

Die Schülerprojektionen und Assoziationen von „Tafel“ könnten die diakonischen Verantwortlichen dazu inspirieren, eventuell einmal ein „Brotbrechen“ (Agapefeier) für die Mitarbeitenden, Spenderinnen und Nutzer in den Tafelräumlichkeiten anzubieten. So sehen es jedenfalls die Abiturientinnen des Kunst Additums: Die „Tafel“ ist auch Musik, Lieder, gemeinsames Essen und sie vereint Menschen in ihrer Diversität.

Die Kunst der Schülerinnen und Schüler zeigt den bei der Vernissage anwesenden Schulleitungen und Verantwortlichen aus Kirche, Diakonie und Politik, wie die Kooperation zwischen Schulen und der Tafel/Leb-mit-Laden in Neumarkt/Oberpfalz in den nächsten Jahren weitergehen könnte. Elke Kaufmann, die Vorständin des Diakonischen Werkes NAH e.V., brachte deshalb auch geistesgegenwärtig gegenüber den anwesenden Schulleitungen und Lehrkräften eine dauerhafte Partnerschaft zwischen Schulen und diakonischen Lernorten ins Spiel.

30/10/23            Dr. Martin Dorner

  

Diese Webseite verwendet Cookies. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr Informationen