Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner gibt das Startsignal für die Initiative Diakonisches Lernen in Oberfranken

Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner und Heimleiter Thomas Flach (Seniorenhaus Helmbrechts der Diakonie Hochfranken)

Mit einer generationsübergreifenden Andacht auf dem Bauernhof und Hofladen der Familie Tutsch in Selbitz-Rothenbürg gibt Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner das Startsignal für die Initiative Diakonisches Lernen im Kirchenkreis Bayreuth.

„Mache dich auf!“ ist dabei der Kerngedanke ihrer Andacht. Gott hat sich aufgemacht, aus Erde den Menschen zu formen und ihn befähigt, Schritte und Wege zu gehen. Immer wenn einzelne Menschen oder Generationen aufeinander zugehen, dann sind sie dabei von Gottes Liebe bewegt. Senioren und Jugendliche, so Greiner, hätten in unserer aktuellen Gesellschaft oft nichts mehr miteinander zu tun. In den Pfingstferien des Schuljahres 2011/12 bewiesen 10 Schüler und Schülerinnen der Staatlichen Realschule Helmbrechts jedoch das Gegenteil. Sie haben sich im Rahmen eines diakonischen Praktikums aufgemacht, das Seniorenhaus Helmbrechts und seine Bewohner und Mitarbeitenden zu entdecken. Das Seniorenhaus selbst liegt nur wenige hundert Meter von der Schule entfernt, trotzdem sind die Schüler zuvor noch nie in diesem Haus in ihrer Nachbarschaft gewesen. Mit dem diakonischen Praktikum ist man aufeinander zugegangen. Und ganz im Sinne dieser Bewegung haben sich Jung und Alt am vorletzten Schultag des Schuljahres 2011/12 noch einmal gemeinsam auf einen besonderen Weg gemacht. Mit vier behindertengerechten Kleinbussen und privaten Autos fuhr eine kleine Expedition von Helmbrechts über Land nach Selbitz. Mit an Bord sind der Schulleiter der Staatlichen Realschule Helmbrechts, Werner Engelhardt, der Religionslehrer Martin Greim, Realschülerinnen, Senioren und Beschäftigte des Seniorenhauses Helmbrechts. Thomas Flach, der Heimleiter des Seniorenhauses, hat dabei ein konkretes Ziel vor Augen. Das Ziel ist ein Bauernhof bei Selbitz, den jetzt die Familie Tutsch betreibt und der früher von einem Bewohner des Seniorenhauses bewirtschaftet wurde. Am Ziel angekommen, streicheln Jugendliche und Erwachsene erst einmal ausgiebig die zahlreichen Kälbchen und Kühe.

Dann nahm die Gruppe Platz und es folgte die Andacht der Regionalbischöfin. Die Lieder „Geh aus mein Herz und suche Freud“ und „Herr, wir bitten, komm und segne uns“ werden von Martin Greim an der Gitarre begleitet. Die Regionalbischöfin betet für alle unterschiedlichen Gruppen, die sich an den mit Efeu geschmückten Tischen versammelt haben. Sie bittet um Gottes Segen für die Initiative Diakonisches Lernen, für die Lehrkräfte, die Schüler und die Mitarbeitenden in der Diakonie. Eine herzhafte Brotzeit schließt sich an. Man hat Zeit füreinander. Die Lehrkräfte unterhalten sich mit den Senioren und den Pflegekräften. Schon auf der Hinfahrt mit dem Bus hat der über 90-jährige Bewohner Heiner Greims der 15-jährigen Schülerin Katharina bei der Durchfahrt durch die Dörfer und Weiler des Frankenwaldes erzählt, wo es früher hier zum Tanzen ging. Auch Katharina tanzt gerne und interessiert sich für die Erinnerungen des alten Mannes. So wird gelacht und gescherzt und die Fahrtzeit vergeht wie im Flug.

Der Heimleiter Thomas Flach verbindet mit diesem außergewöhnlichen Ausflug die Hoffnung, dass sich die Beziehungen des Seniorenhauses zur Staatlichen Realschule in Helmbrechts verstetigen. Die Mitarbeitenden in den vier Hausgemeinschaften dieser Einrichtung der Diakonie Hochfranken sind von dem Engagement und dem Entdeckergeist der Schüler angetan. Man lernte einander zu vertrauen und so konnten die Schüler während des Praktikums beim Esseneingeben und teilweise auch bei der Körperpflege den Fachkräften helfen. Andere Schüler hatten die Idee, mit den Senioren zu basteln oder einen Ausflug ins Freie zu unternehmen. Man hat sich in Helmbrechts mit Hilfe der Initiative Diakonisches Lernen auf den Weg gemacht und es werden hoffentlich noch weitere Schritte folgen.     

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