Prisca Stumpf, Petra Tatsch und Norbert Holzheid ermutigen Lehrkräfte mit ihren Schülern zu diakonischen Lernerfahrungen mit Hospizhelfern, Vesperkirchen oder diakonischen Tischgemeinschaften

Mitwirkende an der Regionalen Lehrerfortbildung für Lehrkräfte im Fach Evang. Religion an Gymnasiem in Unterfranken am 18.03.2019 in Würzburg, v.l.n.r.: StDin und Pfarrerin Erna Haag, Martha Meister, Christel Fronhöfer, StRin i.K. Prisca Stumpf, Diakon Norbert Holzheid und Pfarrer Dr. Martin Dorner. (Foto: M.Dorner)

Die Fachberaterin für Evangelische Religionslehre an den Gymnasien (Nordbayern) StDin und Pfarrerin Erna Haag hatte Lehrkräfte am 18.03.2019 zu einer Fortbildung für die Region Unterfranken nach Würzburg eingeladen. Das Thema: „Mitten im Leben – Diakonische Lernerfahrungen an außergewöhnlichen Orten.“ Das Netzwerk Diakonisches Lernen gewann als Referentinnen und Referenten Ehrenamtliche und eine Lehrkraft und einen Diakon, die Schülern zutrauen, sich mit dem Thema „Tod und Sterben“ und „Armut und Einsamkeit“ durch Begegnungen mit Betroffenen auseinanderzusetzen. Petra Tatsch, 1. Vorsitzende des Hospizvereins Uffenheim e.V., bezeichnete in ihrer Begrüßung „Tod und Sterben“ nach wie vor als ein gesellschaftliches Tabuthema. Umso wichtiger ist die Tatsache, dass der ehrenamtlich geleitete mittelfränkische Hospizverein sich auf eine Kooperation mit Fachoberschülern aus der Christian-von-Bomhard-Schule in Uffenheim einließ.

Prisca Stumpf erteilt als Studienrätin an dieser evangelischen Schule  Unterricht in katholischer Religion und Deutsch. Im Schuljahr 2017-18 hatte sie mit den Abiturienten an einem Projekt über die Haltungen der Schüler zum Tod in Auseinandersetzung mit religiösen Hoffnungsbildern gearbeitet. Dabei suchte sie die Kooperation mit dem Hospizverein und stieß hier auf offene Ohren. Für ihre konzeptionelle Arbeit, die mutige Herangehensweise und die Auswertung hatte sie mit ihren Schülern einen ersten Preis bei dem Wettbewerb des Netzwerks Diakonisches Lernen gewonnen. Dass sie bei dem Projekt „Tabuthema Tod und Sterben“ nicht alles alleine bewerkstelligte, wurde bei der Fortbildung im Friedrich-Koenig-Gymnasium Würzburg deutlich. Gemeinsam mit ihr stellten zwei weitere Ehrenamtliche des Hospizvereins Uffenheim und Petra Tatsch als 1. Vorsitzende ihre Erfahrungen bei dem Schülerprojekt vor. Christel Fronhöfer ist die Koordinatorin des Hospizvereins und war als solche eine wichtige Ansprechpartnerin für die Lehrkraft und die Schüler und Martha Meister erzählte von ihren Beweggründen, Sterbende zu begleiten.

Diakon Norbert Holzheid, eines der prägenden Gesichter der Vesperkirche Schweinfurt, stellte in seinem Workshop dagegen das Konzept von Gastfreundschaft in der ersten Vesperkirche Bayern vor. Jährlich öffnet Ende Januar und Februar die St. Johanneskirche ihre Kirchentüren für einen Mittagstisch, der drei Wochen andauert. Konfirmanden und Schüler sind als Gastgeber hier gerne gesehen. Sie werden, wenn sie nur einmalig mitarbeiten, meist im Service oder im Begrüßungsdienst eingesetzt. Holzheid umriss die Merkmale einer Vesperkirche wie folgt: Sie ist ein Ort der Begegnung für Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen, ein Ort der Wärme und ein geistlicher und kultureller Ort. Sie ist demnach ein idealer Lernort, wenn es darum geht, mit Schülern die unterschiedlichen Aspekte von Diakonie zu erleben. Der Diakon warb aber auch für das Engagement von Schülern bei den diakonischen Tischgemeinschaften in der ELKB.

Die Anwesenheit von Claudia Kaufhold aus dem Diakonischen Werk Würzburg, die dort in der Bezirksstelle tätig ist, machte während der Fortbildung die eine oder andere direkte Kontaktaufnahme von Religionslehrkräften an Würzburger Gymnasien mit der örtlichen Diakonie möglich. Für die anwesenden Lehrkräfte wurde so im Laufe der Veranstaltung ersichtlich, dass das Netzwerk Diakonisches Lernen kompetente Ansprechpartner und Anleiter bietet, so dass niemand die außerschulischen Lernerfahrungen für seine Schüler alleine auf die Beine stellen muss.

22/03/19 Dr. Martin Dorner  

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