Obertraublinger Schüler erkunden „diakonische Lernorte“ in Regensburg

Regine Teichmann von der Universität Regensburg und die Religionslehrerin Steffi Bergmann wollten von den Schülern sofort wissen, wie ihnen der diakonische Aktionstag gefallen hat. (Foto: Alexander Keller)

Auftaktveranstaltung der Initiative Diakonisches Lernen mit der Universität Regensburg für Region Regensburg im Wichern-Haus der Diakonie .

„Saucool“, „richtig cool“, „etwas langweilig“. Die Kommentare der Schüler von der Realschule Obertraubling boten ein gemischtes Bild. „Cool“ fanden aber die allermeisten der 15- bis 16-Jährigen den Tag, den sie an einem „Diakonischen Lernort“ verbracht haben.

Deshalb klebten auch die meisten grüne Punkte unter einem breit grinsenden Smiley, den die Uni-Dozentin Regine Teichmann zur Auswertung des Tages auf eine Tafel im Johann-Hinrich-Wichern-Haus gemalt hatte. Der mittlere Smiley, für „na ja, mittelprächtig“, bekam zwei Punkte, während der „schlechte“ zurecht die Mundwinkel hängen ließ, er bekam keinen einzigen Punkt. 

Rund zwanzig Schüler nahmen an der Veranstaltung in einem sozialtherapeutischen Wohnheim der Diakonie teil. Dabei stellte sich die Initiative „Diakonisches Lernen in Bayern“ in der Region Regensburg vor. Organisiert wurde sie von Professor Dr. Michael Fricke vom Institut für Evangelische Theologie der Universität Regensburg und von der Staatlichen Realschule Obertraubling als Partnerschule der Universität. Dr. Bärbel Mayer-Schärtel, stellvertretende Dekanin, und der am Montag als Prorektor der Universität neu gewählte Professor Dr. Michael Korber sprachen sich in Grußworten für den hohen Stellenwert „der praktischen Anschauung“ und „des tätigen Lernens“ aus. Denn „vor allem was wir tun, selbst ausprobieren, setzt sich viel stärker fest“, betonte Dr. Mayer-Schärtel, als das „bloße Lernen mit dem Kopf“.

Praktische Erfahrungen und Einblicke in „soziales Leben mit psychisch Kranken, alten Menschen und mit Ausbildungsabbrechern“ beikamen die Schüler am Vormittag. Aufgeteilt in Gruppen, besuchten sie die Seniorenbegegnungsstätte im Wiener-Haus, das Tageszentrum Café Insel am Ernst-Reuter-Platz, die Jugendwerkstatt und die Bahnhofsmission. Im Wichern-Haus, ebenfalls ein „Diakonischer Lernort“ schnippelten Schüler zusammen mit Professor Fricke Kartoffeln und Gurken und bereiteten mit Bewohnern des sozialtherapeutischen Wohnheims das Mittagessen vor. Das wurde anschließend gemeinsam verspeist. Später schilderten viele, dass sie „überrascht davon waren“, wie gut die Begegnung mit psychisch kranken Menschen funktioniert und dass es „viel Spaß gemacht hat, etwas zusammen zu tun“. Gelangweilt haben sich nur Schüler, die beim „diakonischen Lernort“ Bahnhofsmission „nur erklärt bekamen, was so gemacht wird“, aber die „nicht raus auf die Bahnsteige und zu den Leuten gegangen“ sind.

Text: Michael Scheiner, Diakonie Regensburg

Foto: Alexander Keller, München

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