Netzwerk Diakonisches Lernen ruft Lehrkräfte und Schüler zu Briefaktionen für Bewohner in Seniorenheimen auf

Erste Briefe von Schülern und Schülerinnen am Celtis-Gymnasium Schweinfurt an Senioren im Wilhelm-Löhe-Haus und von Schülerinnen am Maria-Ward-Gymnasium Günzburg an Bewohner im Rummelsberger Stift Leipheim. Dazu auch Zeichnungen von Kindern an der Reuthersbrunnen- Grundschule in Nürnberg für Senioren im Rummelsberger Stift St. Lorenz (Foto: A.Weigel, M.Dorner, H.Klaußner)

„Ich bin ein Senior oder eine Seniorin, und ihr habt mir geschrieben!“ Begegnungen von Schülern und Schülerinnen mit Bewohnern in Senioren- und Pflegeeinrichtungen sind aufgrund der Quarantänebestimmungen derzeit nicht möglich. Ältere Menschen leiden unter dieser Situation, nehmen aber umso bewusster wahr, ob die „Welt draußen“ an Zeichen der Nächstenliebe und Solidarität festhält, oder alte Menschen nur als „Risikogruppe“ ansieht.

In Abwandlung eines der Werke der Barmherzigkeit ("Ich war krank, und ihr habt mich besucht!" Matthäus 25) sollen sich Lehrkräfte mit ihren Schülern an Briefaktionen an Bewohner von Seniorenheimen beteiligen und die Zeit der Schulschließung und des digitalen Unterrichts hierfür nutzen. Es gibt zwei Modelle:

 

 

Modell Celtis-Gymnasium Schweinfurt: Schulpfarrerin Angela Weigel fordert ihre Schüler und Schülerinnen dazu auf, Briefe an Bewohner des Wilhelm-Löhe-Hauses zu schreiben. Die Schüler kennen die konkreten Adressaten nicht. Sie schreiben, als würden Sie ihrem Opa, ihrer Oma schreiben. Die Briefe der Schüler kommen gescannt bei Angela Weigel an, sie druckt sie aus und gibt sie im Seniorenheim ab. Das funktioniert sehr gut, bereits 50 Briefe wurden verfasst und weitergegeben. LINK zur Info der Lehrkraft an die Schüler:   http://www.diakonisches-lernen.de/aus-unserer-initiative/news-im-detail/news/diakonisches-lernen-trotzt-corona-briefaktion-von-schuelern-fuer-senioren-im-wilhelm-loehe-haus-schweinfurt-gestartet ).

Modell Maria-Ward-Gymnasium Günzburg: Ich kooperiere mit der Einrichtungsleitung und dem Fachdienst des Rummelsberger Stifts in Leipheim. Der Fachdienst klärt zuvor, wer Post von Schülern haben möchte. Die Schülerinnen erhalten Namen und Adresse und ein oder zwei biografische Anhaltspunkte zu den Senioren. Die Schüler können ihre Briefe selber versenden oder sie mir schicken. Im digitalen Unterricht gebe ich Anregungen über Inhalte und wir tauschen uns über die Erfahrungen und die Antworten der Senioren und Seniorinnen aus.

DANKE, wenn Sie die Anregung auf die eine oder andere Weise aufgreifen. Zur gesellschaftlichen Debatte um sogenannte Risikogruppen siehe auch den Kommentar ("Ein rissiger Mantel der Fürsorglichkeit") im Deutschlandfunk Kultur von Uwe Bork vom 17.04.2020.

Im Namen des Beirats und der Netzwerkgruppe Diakonisches Lernen.

Dr. Martin Dorner 20/04/20

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