Lachende Bananengesichter und Erdbeerherzen - Siebtklässler am Gymnasium Ottobrunn gestalten Fotowand mit Lieblingsmotiven für Bewohner im Hanns-Seidel-Haus und zeigen wie "Nächstenliebe auf Distanz" gelingen kann

Fotos: Linda Schäfer

 

Das Pfingstfest und der Heilige Geist haben Linda Schäfer, Lehrkraft für Evangelische Religion und Mathematik am Gymnasium Ottobrunn und ihre Schüler und Schülerinnen in diakonischer Hinsicht beflügelt. Gerade in schwierigen Zeiten, so die Lehrkraft, sei Nächstenliebe "dran" und so holte man sich bei Vikar Julian Hensold und Helene Nestler vom Verein "Mammalade für Karla" durch Videokonferenzen Anregungen, wie Diakonie biblisch und aktuell "geht". Darauf starteten die Schüler ihr eigenes Projekt, indem sie Motive fotografierten, die ihnen während der langen Pandemiezeit wichtig geworden sind. Daraus wurden dann Grußkarten für die Bewohner des Hanns-Seidel-Hauses in Ottobrunn. Hier der Erfahrungsbericht von Linda Schäfer:

 

Nächstenliebe auf Distanz!?

Mit viel Liebe und Kreativität nahmen die evangelischen Schülerinnen und Schüler der Klassen 7BD und 7ACE diese Aufgabe an und stellten ein Grußkarten-Projekt auf die Beine, um ein Zeichen zu setzen: Nächstenliebe geht auch auf Distanz!

Rund um Pfingsten erhielten die Bewohnerinnen und Bewohner des Hanns-Seidel-Haus in Ottobrunn von den Schülerinnen und Schülern selbst gestaltete Foto-Grußkarten, die Mitgefühl, Freude und die Gewissheit, dass jemand an sie denkt, übermitteln sollen. Die große Bedeutung solch kleiner Gesten wurde den Schülerinnen und Schülern durch die digitale Begegnung mit Vikar Julian Hensold aus der Evangelischen Kirchengemeinde in Höhenkirchen und Helene Nestler, Vorsitzende des Vereins „Mammalade für Karla e.V.“ bewusst.

Julian Hensold teilte in einer Videokonferenz mit der 7ACE seine Erfahrungen im Bereich des diakonischen Handelns der Kirche. Er berichtete von Einrichtungen und Projekten aus den umliegenden Gemeinden und zeigte der Klasse auf, wie erfüllend der Dienst am Nächsten sein kann und dass oftmals schon kleine Hilfsangebote Großes bewirken können. Von seinen positiven Erlebnissen und seinem enthusiastischen Bericht motiviert, zogen die Kinder los und fotografierten Motive, die den Menschen im Hanns-Seidel-Haus Freude bereiten könnten.

Die 7BD hatte die Ehre, Helene Nestler in einer Videokonferenz begrüßen zu dürfen. Als Mitbegründerin des Ottobrunner Vereins „Mammalade für Karla“ setzt sie sich für obdachlose Frauen und Kinder ein und unterstützt diese durch den Verkauf von selbstgemachten Fruchtaufstrichen, die aus überreifem und im Handel aussortierten Obst hergestellt werden. Dank ihres mit persönlichen Anekdoten ausgeschmückten Erfahrungsberichts konnte man selbst auf die Distanz förmlich spüren, dass Nächstenliebe durch den Magen geht. Während des Gesprächs per Videokonferenz ahnten die Schülerinnen und Schüler noch nicht, dass sogar eines der leckeren Marmeladengläser auf sie wartete. Voller Dankbarkeit für das großzügige Geschenk beschloss die Klasse, die Frauen aus der KARLA [=Frauenobdach des Evangelischen Hilfswerks in München] mit einer kleinen Geldspende zu unterstützen, sodass ein Mittagessen oder eine kleine Aufmerksamkeit für die Frauen finanziert werden kann. Auch die Lippenpflegestifte, die die Schülerinnen und Schüler als Dankeschön für ihr Engagement und die Durchführung eines sozialen Projekts von der bayerischen Initiative Diakonischen Lernens bekamen, spendeten sie den Frauen aus der Karla 51.

Die Motivation, diakonisch zu handeln und Menschen zu helfen, die gerade Hilfe und Zuspruch benötigen, ist Dank der jeweiligen Besuche per Videokonferenz trotz Distanzunterricht und coronabedingten Abstandsgebot in den Lerngruppen gewachsen, sodass wir mit dem Foto-Grußkarten-Projekt, der Geldspende an Mammalade für Karla und den Lippenpflegestiften hoffentlich trotz Distanz Nächstenliebe schenken konnten.

Linda Schäfer 31/05/21

 

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