„Das war bisher einer der lehrreichsten Tage meines Lebens“ – Pauline Terzer über Lernen im Kontrast der 7. Klasse Evangelische Religion am Maria-Ward-Gymnasium Günzburg

THE CHARLES HOTEL *****+ und Matthäuscafé St. Matthäuskirche München und 7. Klasse Evangelische Religion Maria-Ward-Gymnasium Günzburg (Fotos: Luisa George).

Für unseren diakonischen Aktionstag am 7. Februar 2020 im Matthäuscafé in München hatten wir uns in den vorherigen Religionsstunden mit Gastfreundschaft in der eigenen Familie und in den Tischgeschichten von Jesus im Neuen Testament beschäftigt. Dann haben wir viel für unser „Showprogramm“ geprobt und die Tischdekoration gebastelt. Schließlich fuhren wir mit 16 selbstgemachten Kuchen nach München.

 

Die Sonne schien hellleuchtend und bevor wir in das 5*****+ THE CHARLES HOTEL für eine exklusive Hotelführung gingen, hatten wir noch Zeit, uns im Alten Botanischen Garten frei zu bewegen. Wir schossen Fotos und probten den Macarenatanz. Wir hatten eine Lautsprecherbox dabei und auch unsere Lehrer, StDin Karin Mengele und Pfarrer Dr. Martin Dorner, versuchten mitzutanzen.

Dann ging es in das Hotel. Am Eingang war ein Mann mit Zylinderhut und ein anderer Mann im Anzug, der uns die Tür aufhielt. Martin Hanke (Human Resources Supervisor im THE CHARLES HOTEL) und Michael Grimm (Auszubildender Hotelfach mit Zusatzqualifikation Hotelmanagement) nahmen uns mit in einen Raum, der extra für uns vorbereitet war. Es gab italienische Snacks, Getränke und einen Imagefilm über die Familie Roccoforte, die weltweit luxuriöse Hotels betreibt. Dann öffneten sie uns Zimmer und Suiten aller Kategorien. Wir waren begeistert. Wir hörten, was Gastfreundschaft im THE CHARLES HOTEL München bedeutet und wie wichtig z.B. persönlicher und schneller Service ist. Emily meinte, „dass man so ein Hotel nicht alle Tage sieht.“ Erind war total fasziniert und sagt, dass er in diesem Hotel „einmal ein Praktikum machen will.“ Dann überreichte Florian einen unserer Kuchen für die Angestellten des Hotels. Wir wollten auf diese Weise unseren Dank ausdrücken.

Nachdem wir im Hotel wirklich alle Tramezzini und Röllchen mit Lachs gegessen hatten und alle Cokefläschchen geleert waren, ging es zum für mich schönsten Teil des Tages, dem Matthäuscafé in der St. Matthäuskirche am Sendlingertor. Doch bevor ich davon erzähle, muss ich erst kurz erklären, was Diakonisches Lernen überhaupt ist und wieso es mir so gefällt: Beim Diakonischen Lernen geht es in allererster Linie darum, dass man nicht nur mit seinen Freunden redet und Zeit verbringt, sondern auch neue Menschen kennenlernt. Dabei geht es zum Beispiel um Gastfreundschaft. Wir lernten, mit anderen Menschen umzugehen, die nicht so viel Geld haben oder deren Lebensgeschichte nicht gut verlaufen ist. Wir nehmen in unserem Alltag meistens nicht wahr, wie es anderen Menschen wirklich geht. Ich finde es wundervoll, für andere Menschen das zu veranstalten, was wir beim Diakonischen Lernen gemacht haben, weil sie sich so etwas einfach mal verdient haben. Und außerdem hat es mir und allen anderen aus der Religionsklasse sehr viel Spaß gemacht. Schon die Vorbereitung hat uns gefallen. Eda Su, die im „Show-Team“ war, hat am Schluss festgestellt, dass alle toll zusammengehalten haben. Henry fand es super, dass er im Deko-Team basteln konnte und nach der Begegnung mit den Gästen sein gutes Gefühl mit den anderen Schülern teilen konnte.

Sobald wir in der Matthäuskirche waren, begrüßte uns der sehr nette Diakon Thomas Menzel. Er hatte Butterbrezen für uns vorbereitet und Getränke und erklärte uns danach die Architektur der Matthäuskirche, die nach dem Zweiten Weltkrieg neu gebaut wurde. Dann machten wir uns an die Arbeit in dem Raum, der einmal im Monat zum Matthäuscafé wird. Wir halfen beim Tische aufstellen und schmückten die Tische mit unseren Rosenservietten und den gefalteten, bunten Papierschwänen. Bevor die Gäste eintraten, sangen wir mit den erwachsenen Ehrenamtlichen „Ins Wasser fällt ein Stein“ – ein Lied über die Liebe Gottes, die wir weitergeben sollen. Dann beteten manche für das Café und die Gäste und dann war plötzlich der ganze Raum voll mit etwa 80 oder 90 Gästen. Wir bedienten sie mit unseren Kuchen und Muffins und mit Kaffee und Sahne. Dann begann auch schon unsere „Show“ und zwischendurch konnten wir uns mit den Gästen unterhalten. Die Show mit Songs, Akrobatik, Hiphop, Gedichten, Geschichten und Musik ist gut angekommen. Auch die Macarena tanzten wir und auch Diakon Menzel (super!), Frau Mengele (prima!) und Pfarrer Dorner (in der letzten Reihe!) machten mit.

Mich hat es gewundert, dass die Menschen noch so viel Freude und Lebenslust in sich tragen. Mich haben die Gäste und ihre Geschichten interessiert. Auch andere Schüler erzählten mir, worüber sie sich unterhalten haben. Zoe schreibt im Feedback auf der Rückfahrt im Zug, dass sie noch länger über das Leben dieser Menschen nachdenken wird und mir geht es auch so. Ich habe erfahren, dass das Leben nicht nur gute, sondern auch schlechte Seiten beinhaltet. Dennoch weiß ich, dass Gott auf alle Gäste und die Ehrenamtlichen vom Matthäuscafé achtgeben wird und ihnen helfen wird, wenn sie seine Hilfe brauchen. Das war bisher einer der lehrreichsten Tage meines Lebens.

05/03/20 Pauline Terzer, 7c

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